gab es beim Meerglas, wenn auch die Ausbeute von drei Wochen sehr gering war …
Das obere bläuliche Stück gehörte zu einem Flaschenboden und links das weiße Meerglas ist ein Teil von einem Flaschenhals.
Messages in a bottle with lucky charms
Die Pechsträhne zog sich leider bei beiden Buddeln fort. Sie wurden noch am selben Tag gefunden, bei einer konnte ich es aus der Entfernung beobachten. Habe noch eine Weile gewartet, doch es kam keine Fundmeldung. Sehr, sehr schade … Dieses Mal habe ich beim Flaschenpost-Bingo mit meinem Einsatz der Buddeln #165 und #166 verloren. Doch irgendwann: neues Spiel, neues Glück!
Dieses Mal habe ich neben der Flaschenpost von gestern noch eine weitere Buddel mitgenommen. Der „Flachmann“ war für den heutigen Tag gedacht.
Anderer Strand, neues Glück … doch genau dieses ist mir nicht hold. Die Szenerie ist ähnlich wie gestern: Breiter Streifen Flachwasser bis zur Brandungszone, kurz aufeinanderfolgende Dünungswellen. Keine Chance, die Buddeln über die Brandungszone zu werfen. Ebenso fehlt ein wesentlicher Faktor: Wind. Es ist windstill, somit fehlt ein Antreiber durch das Flachwasser Richtung Brandungszone.
Aufgeben ist keine Option :-) Also die Buddeln zigmal reingeworfen und rausgefischt und ihnen beim Dümpeln im Flachwasser zugeschaut:
Manchmal wurden sie ein gutes Stück in die Brandungszone vom rückfließenden Sog mitgezogen. Doch der nächste Brecher brachte sie im Schleudergang wieder in das Flachwasser zurück. Ich habe sie an unterschiedlichen Stellen eingeworfen und bin jeweils weitergegangen, wenn sie kurz vor der Brandungszone längere Zeit parallel zum Strand schwammen. Zu weit draußen, um sie zu bergen. Entweder … oder …
Farewell und glückliche Finder – auch wenn die Reise äußerst kurz sein sollte!
dieses Flaschenpost-Bingo. Wettervorhersage und Gezeiten müssen erstmal halbwegs passen, um überhaupt in dieses Spiel einsteigen zu können. Die Vorhersage für heute und die nächsten beiden Tage:
Windrichtung Osten relativ stabil, aber ziemlich schwach mit 2 bis 3 Bft ist für heute angesagt. Donnerstag Vormittag ebenfalls aus Richtung Osten, der am Nachmittag auf Südost dreht und auffrischt. Für den Freitag sind die Wetterdienste sich nicht einig, es könnte nochmal aus Richtung Osten wehen, doch auch ziemlich heftig und mit dicken Regenschauern. Beide Vorhersagen zeigen jedoch ein äußerst ungemütliches Wetter auf, das bestimmt nicht zu Strandspaziergängen einlädt.
Die Gezeiten lassen ein Aussetzen nur am Vormittag zu, zwischen Höchststand Flut und Tiefststand Ebbe:
Bleiben wir noch ein bisschen in der Theorie, denn die Gedanken fangen bei der Vorhersage an zu spielen: Wie rau wird die Nordsee sein? In den letzten Tagen donnerten die Brecher an den Strand. Sie würde wohl am heutigen Tag kaum ruhig sein, nur weil ablandiger Wind vorherrscht. Von welchem Strand sollte ich den Abwurf am besten probieren?
Am heutigen Morgen auf dem Strand: Weitläufig, noch kaum Menschen unterwegs. Allerdings eine sehr breite und flache Wasserzone. Mittlerweile ist alles ziemlich versandet zwischen den ehemals vorgelagerten Sandbänken und dem Strand.
Das erste Problem: Ich komme nicht nahe genug an die Brandungszone, um die Flasche möglichst weit einwerfen zu können. Dazu müsste ich bis zu den Knien durchs Wasser waten … und dafür habe ich ehrlich gesagt keine Ambitionen. Denn das laue Lüftchen aus Ost hat höchstens eine Stärke von 1 Bft, somit fällt der Wind als Antrieb flach.
Ein weiteres Problem kommt hinzu: Dünungswellen.
Der Atlantik ist nicht plötzlich über Nacht ruhig geworden, die Dünungswellen als Ausläufer in das Schelfmeer Nordsee rollen stetig hinein. Kraftvoll, unterschiedlich hoch, in äußerst kurzen Abständen – völlig unberechenbar. Eigentlich die Niete im Flaschenpost-Bingo. Ich versuche trotzdem etliche Male mein Glück (wider besseren Wissens). Pech gehabt, die Flasche wird jedes Mal wieder angespült.
Doch einen Joker habe ich noch … muss allerdings einen langen Spaziergang am Strand machen, um die Wartezeit zu überbrücken. Mittlerweile sind etliche Leute unterwegs. Und Zuschauer mag ich nunmal gar nicht bei meinem Spiel. Sonst könnte ich dem nächsten Spaziergänger ja direkt meine Flaschenpost in die Hand drücken – ohne Umweg. Nee, das ist gegen die Regeln! :-)
Endlich sind die Steinbuhnen gut sichtbar. Der Joker ist die ziemlich starke Strömung neben der Buhne. Dieser Sog, vor dem die Rettungsschwimmer warnen, wenn es um menschliche Schwimmer geht. Für eine Flaschenpost ideal, um schnellstmöglich auf die See hinausgezogen zu werden. Mit dem Risiko, in einen Strudel zu geraten und/oder durch die Wucht eines Brechers an der Buhne zu zerschellen. Nun ja, es ist ein Spiel und das ist der Joker …
Der Wind hat ein bisschen aufgefrischt auf 3 Bft und ich hoffe, dass der Antrieb reicht, um die Buddel durch die Brandungszone zu bringen.
Dieses Mal habe ich beim Flaschenpost-Bingo verloren, auch der Joker nutzte nichts. Einige Versuche, die Buddel wurde immer wieder am Strand angespült. Nun denn … auch das Verlieren gehört zum Spiel. Morgen ein neuer Versuch.
Sehen und gesehen werden … trifft auch auf Flaschenposten zu ;-) Das Motto nahm sich auch Buddel #159 zu Herzen und suchte sich ebenso die Insel Sylt zum Anlanden aus. Allerdings weiter nördlich in Kampen … dort wurde sie am 04.07.2022 am Strand gesehen :-) Ich bedanke mich ganz herzlich für die nette Fundmeldung per SMS!
Was ich ja wirklich gern wüsste – und niemals herausbekomme … Haben beide Flaschenposten den gesamten Weg gemeinsam zurückgelegt? Hat eine davon unterwegs noch einen Abstecher gemacht? Sind beide am gleichen Tag angelandet oder gab es da einen zeitlichen Unterschied? Das bleibt ihr Geheimnis.
Heute war die schönste Mail in meinen Postfächern die Fundmeldung meiner Buddel #161! Ich habe mich riesig gefreut und musste anhand der Beschreibung „… beim Stöbern im Strandgut nach Bastelmaterialien unterhalb von Fuhlehörn auf Nordstrand eine Flasche mit Inhalt gefunden …“ zunächst mal raten, wo der Fundort liegt. Erste Vermutung: schleswig-holsteinische Küste … aber wo genau? Dazu habe ich den Kartendienst meines Vertrauens befragt:
Oh, da hat sich die Buddel ja einen schönen Anlandepunkt ausgesucht, so zwischen Husum und Pellworm. Und damit meinen Horizont ein Stückchen erweitert. Außerdem hat sie ebenfalls eine weite Reise unternommen:
Irgendwie fällt die Flaschenpost ja auch in die Kategorie „Bastelmaterial“, denn der Brief muss erstmal zusammengesetzt werden. Herzlichen Dank, dass ich die Fotos zeigen darf! Die Schrift habe ich nachträglich unscharf gestellt, denn der Inhalt fällt schließlich unters Briefgeheimnis ;-)
Gestern erreichte mich eine liebenswerte Mail, dass Urlauber meine Buddel #160 gefunden haben. Und der Fundort war eine echte Überraschung: Auf der Insel Sylt am Strandabschnitt zwischen Sansibar und Samoa! Da hat die Flaschenpost wirklich eine lange Strecke in gut 3 Monaten zurückgelegt. Ebenso überraschend, dass die Flasche noch fast „wie neu“ aussieht, man sieht ihr die Strapazen kaum an, bis auf die leicht abgeplatze Versiegelung. Auf jeden Fall ist der Inhalt unversehrt und trocken geblieben.
Ganz herzlichen Dank an C. für die tolle Fundmeldung, ich freue mich riesig darüber! Ebenso, dass ich die Fotos von der Flasche und dem Strandabschnitt zeigen darf.
Wer weiß … die zweite Buddel #159 habe ich zeitgleich ausgesetzt. Ob es sie auch bis Sylt geschafft hat? Vielleicht finden Sie das Exemplar ja noch im Resturlaub :-)
Am 08.04.2022 wurde die Buddel #163 von einer super netten Familie am Strand nördlich von Castricum aan Zee in Nordholland gefunden. Das ist gar nicht so sehr weit vom Ausgangspunkt entfernt. Die Flasche ist also knapp 3 Wochen parallel zur Küste gedriftet, bis sie angespült wurde. Hier sind die Fundbilder, die ich netterweise zeigen darf:
Das erste Foto zeigt die südliche Richtung vom Strand, das zweite Foto die nördliche Richtung. Wie man sehen kann, war es zwischenzeitlich auch wieder stürmisch an der Küste.
Die Neugier wurde beim Finden noch bezwungen, erst am Nachmittag durften die Töchter die magische Flasche öffnen:
Der Flaschenpostbrief in spezieller Falttechnik gefiel besonders einer der Töchter, die sich nun auch für das Thema interessiert :-) Wie schön! Ich freue mich ganz doll, dass meine Buddel Freude gebracht hat und bedanke mich ganz herzlich für die überaus schöne Fundmeldung!
war dieser letzte Abend am Strand. Eine Buddel war noch übrig, leicht und ideal für die Windvorhersage auch für die nächsten Tage. Sie könnte eine weite Reise antreten. Eine Stunde nach Scheitelpunkt der Flut waren wir am Strand und haben erstmal ein Bild von Buddel #163 festgehalten und uns einen Blick über die Einwurfmöglichkeiten verschafft.
Sehr unregelmäßige Dünungswellen, einige davon ziemlich hoch. Aber wir haben ja noch Zeit, laufen eine Weile Richtung Norden und beobachten, wo sich die Sandbänke bilden. Welche davon ist relativ trockenen Fußes erreichbar? Wo ist das Auflaufen der Dünungswellen ruhiger? Sämtliche Buhnen sind auch versandet, die Strömungsverhältnisse lassen sich also nicht mehr mit früheren Gegebenheiten vergleichen.
Diese hier scheint geeignet zu sein, deutlich weniger hohe auflaufende Wellen. Doch der Wind kommt aus Nordost. So muss ich aufpassen, dass die Buddel nicht nach dem Einwurf direkt Richtung Süden in den nächsten Abschnitt der kabbeligen Wellen hineingedriftet wird.
Also bis zum äußersten nördlichen Punkt der Sandbank gelaufen und schnell nochmal die Buddel #163 in voller Schönheit präsentieren:
Ja, sie ist schon speziell mit dem Flaschenpostbrief. Mal etwas Neues ausprobiert, nachdem mich jemand für die Idee begeistert hat :-) Nach dem Einwurf nimmt sie auch zügig Fahrt auf. Sie liegt wirklich auf dem Wasser und bietet somit eine gute Angriffsfläche für den Wind.
Gute Reise und einen glücklichen Finder!
Danach haben wir noch lange Zeit an den Dünen im Sand gesessen und etliche Leute beobachtet, die im frisch angeschwemmten fossilen Holz gestöbert haben. Sie waren überaus emsig haben fast jeden Zentimeter umgegraben ;-)
Auf dem Rückweg bin ich auch daran vorbeigeschlendert und habe Ausschau nach Meerglas gehalten. Plötzlich funkelte mir etwas orangefarbenes entgegen. Wow, so ein toller Bernstein! Den nehme ich als besonderes Geschenk mit :-)
Ein ganz besonderer Abend, den ich im Herzen behalten werde. Der krönende Abschlus einer wunderbaren Zeit an meinem Seelenort.
Die Buddel #163 driftete derweil Richtung Sonnenuntergang …
Meerglas ist rar geworden hier an der Küste – und ich habe unterschiedliche Strandabschnitte besucht. Meine Funde über 10 Tage … sowas hat man früher locker von einem Spaziergang mitgebracht und meist noch mehr:
Dann geht es ans Aussortieren, denn viele Scherben sind einfach noch zu „frisch“. Wahrscheinlich zerbrochenes Glas direkt am Strand ohne längeren Kontakt zu Seewasser und Sand. Zu scharfkantig, um sie einfach liegen zu lassen, denn da besteht Verletzungsgefahr. Also sammle ich sie ein und werfe sie später in den Müll. Es bleibt gerade mal die Hälfte übrig, was ich als Meerglas bezeichne. Doch es sind sehr schöne Stücke dabei, worüber ich mich sehr freue.