Jubiläums-Dispätsch(!)

Na klar, es gab gestern zum Jubiläum den Abwurf der 100. Bottled Fortune. Ausgesucht hatte ich mir dafür die Mole. Sehr günstig ablandig wehender Wind, man beachte die Rauchfahne.

Während ich die Mole rauslief, beobachtete ich, dass die Wellenströmung genau entgegengesetzt lief, nämlich Nordwest. Mist! Da der Wind nicht gerade kräftig wehte, könnte es Bruch geben, wenn die Flasche beim Einwurf direkt von den Wellen gegen die Mole gedrückt wird.

Also erstmal nachdenken und ein Bild von der Jubiläumsbuddel Nr. 100 machen:

Die Mole ist ziemlich breit mit den Blöcken ausgelegt, die Entfernung wirft man nicht mal eben aus dem Handgelenk. Zusätzlich beschreibt sie auch noch einen Bogen. Außerdem kommt nur eine Richtung nach Nord/Nordwest infrage für den Abwurf.  Was also tun? Ich kletterte erstmal bis zum Ende, auch wenn das eine rutschige Angelegenheit war, da es an vielen Stellen noch ordentlich vereist war. Und da sah ich den Angler, der es sich kurz vor der Molenspitze gemütlich gemacht hatte … Mist!

Er drehte sich auch rum, weil er sich in seiner Ruhe gestört fühlte. Ein kurzes „Hej!“ von beiden Seiten … Außer diesem Wort gibt es in meinem dänischen Wortschatz nur noch „mange tak“ und „flaskepost“. Worauf ich ihm die Flasche aus der Entfernung zeigte. Er grinste nur, blieb aber stumm.

Tja, ich hatte nicht nur die eine Buddel … Es waren insgesamt 4 Flaschen. Hatte in den letzten Tagen alle Flaschenposten fertig gemacht, weil es wohl nur diesen einen Abwurftag gab, danach spielt der Wind nicht mehr mit.

Jetzt oder nie! Aber von welcher Stelle aus? Rechts oder links vom Angler? Rechts ist denkbar ungünstig, da ist die Mole viel zu breit und die Strömung ziemlich stark, die dagegen drückt. Also links … wirklich am äußersten Ende. In der Hoffnung, dass die Flaschen raus kommen. Der Angler schaute noch einmal, als es mehr als einmal klatschte … Er hatte ja nur eine Buddel gesehen. Blieb aber stumm.

Sie nahmen Fahrt auf und drifteten Nordwest raus. Die Fische habe ich wohl mit den 4 Abwürfen gut erschreckt. Doch es kam noch schlimmer … Die Buddeln kreuzten ausgerechnet die Angelschnur! Ich konnte es am kleinen roten Schwimmer erkennen:

Der Angler, holte die Schnur ein, warf sie wieder aus – blieb zum Glück stumm … Obwohl er allen Grund gehabt hätte, mir die Leviten zu lesen. Das nenne ich mal Gelassenheit! Mange tak!!!

Den Buddeln wünsche ich eine gute Reise und glückliche Finder :-)